Die Meisten Schlaganfall-
Betroffenen haben eine rechtsseitige
bzw. linksseitige Lähmung und man muss mit einem gelähmten Bein das Gehen
wieder lernen. Man muss sich vorstellen, jede Zehe ist gelähmt, das Knie hält
nicht mehr der Belastung stand und dadurch wird es schwer, das Gleichgewicht zu
halten.
So entsteht ein Gangbild, das
man als humpeln bezeichnen könnte. Ein Therapeut, oder ein gesunder Mensch kann
sich nicht vorstellen, wie sehr man jede einzelne Zehe braucht, um ein
ordentliches Gangbild wieder zu erlangen. Einen gelähmten Arm kann man
eventuell noch nachempfinden, aber auf dem Bein ist jederzeit beim Stehen eine
Belastung drauf. Die Belastung schwankt einmal von links nach rechts, das kann
man als Therapeut gerade noch nachempfinden. Wie sehr die Zehen fehlen, spürt
nur der Patient.
Zwickt man den Po zusammen
bekommt das gelähmte Bein eine Steifigkeit, dass es für kurze Zeit hält wo man
einen Schritt machen kann. Therapeuten werden mit dem Patienten den Schritt in
die kleinste Bewegung zerlegen und danach kann geübt werden: Po
zusammenzwicken, das gelähmte Bein belasten, das gesunde Bein leicht anheben,
so dass man nicht das Gleichgewicht verliert, das gesunde Bein dabei einen
Schritt vorstellen und belasten, Po-Muskeln entspannen, damit das gelähmte Bein
wieder locker wird, die Belastung mit einem Hüftschwung auf das gesunde Bein
übertragen und das gelähmte Bein vor stellen.
Hier entsteht für Patienten
die größte Schwierigkeit, denn wie soll man das gelähmte Bein anheben und
vorstellen, wenn es gelähmt ist? Dabei helfen Therapeuten meistens mit ihrem
Bein, durch anschieben mit. Der Hüftschwung sorgt für eine Bodenfreiheit für
den gelähmten Fuß, sodass er nicht hängen bleibt. Diese Bewegungsabläufe waren
in unseren Synapsen abgespeichert und müssen jetzt neu gespeichert werden und
zwar im Bruchteil einer Sekunde und dann soll man auf das Abrollen des
Fußballens nicht vergessen! Sie können mir glauben, dass es schon schwer genug
ist, überhaupt einen Schritt zu machen. Und so werden die meisten Patienten das
Abrollen gar nicht erst versuchen.
Erst wenn die Sicherheit vorhanden ist, einen Schritt gefahrlos zu überwinden, wird der Patient bereit sein, das Gangbild zu verbessern, denn wichtig ist für Patienten einmal von A nach B zu kommen und keinen Schönheitsbewerb zu gewinnen!
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