Freilich tauchen viele Fragen auf, wenn ein Partner überlebt. Die
erste Frage ist, wie geht das Leben weiter, welche Schritte sind
notwendig, wenn ich zu Hause meinen Partner pflegen will?
Vorerst sei gesagt, dass kein Schlaganfall mit einem anderen vergleichbar ist!
Jedenfalls
braucht der Patient Therapie und den Willen mitzuarbeiten. Dann wird
man feststellen können, welche Schäden bleiben und was noch therapierbar
ist! Sind die ersten Wochen um, gehen Sie in die Sozialstation
des Krankenhauses und erkundigen sich, wo Sie weitere Therapien
bekommen, wo Sie vielleicht Zuschüsse für Umbauten daheim, einreichen
können. Seien Sie bei der Pflege und bei der Therapie so oft als möglich
dabei, hier lernen Sie mit dem Patienten umzugehen.
In der
Therapie wird man ihnen sagen, was der Patient an Hilfsmittel benötigt
(Rollstuhl, Haltegriffe, Duschsessel, oder Badewannenlift. Für die
Toilettengänge, werden Sie einiges brauchen, wenn Sie nicht ständig
Windeln wechseln wollen, Pflegebett usw.) Dazu sollte der Patient stehen
und sich umsetzen können.
Sie haben jetzt eine Menge Bürokratie
zu erledigen, das Krankengeld, wenn der Patient nicht mehr arbeiten
kann, eventuell um eine Rente einreichen und um das Pflegegeld zu
beantragen.
Es gibt Pflegedienste, die bis zu 3x täglich anfahren
und das Wichtigste erledigen. In der Früh die große Grundpflege,
Ankleiden, die Medikamente beaufsichtigen, das Frühstück und Getränke
für den Tag bereitstellen. Mittags das Essen reichen und abends
auskleiden und die kleine Grundpflege.
Bedenken Sie die nötigen
Therapien und dass Sie noch keinen Handgriff im Haushalt gemacht haben.
Wenn Sie dann noch berufstätig sind und vielleicht kleine Kinder haben,
wird die Belastung sehr groß! Niemand will in ein
Pflegeheim. Sie brauchen einen Hausarzt, der die Rezepte und
Verordnungen für die Therapie ausstellt. Sie müssen ihren Patient
transportieren können. Vielleicht brauchen Sie einen eigenen
Behinderten-Parkplatz, aber ganz sicher einen Behinderten-Ausweis, damit
Sie auf Behinderten-Parkplätze stehen dürfen!
Sie werden sehr
bald merken, dass Sie urlaubsreif sind! Nehmen Sie sich regelmäßig
Auszeiten, denn Sie haben kein Wochenende und nachts sicher auch nicht
immer Ruhe! Bring mir dies, mach mir das, werden Sie bald nicht mehr
hören können! Streit ist vorprogrammiert, besonders, wenn der Patient
sein Gemüt verändert hat. Den Patienten fällt das oft nicht auf, aber
Sie wird es belasten, weil absolut nichts zurückkommt! Sie sind nichts
anderes als seine Bedienerin und seine Putzfrau!
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